emotional reif für die insel

Als zweites könnt Ihr auf Emotionen Eurer Kinder sehr gut eingehen, indem Ihr Euren Kindern zeigt, dass Ihr sie ernst nehmt. Erkennt die Gefühle Eurer Kinder, sprecht es aus. Versucht sie dazu zu bewegen, selbst zu beschreiben warum sie wütend, traurig, aggressiv oder ängstlich sind. Begebt euch dazu auf ihre Ebene. Berührt sie am Rücken und gebt ihnen das Gefühl nicht allein zu sein, sprecht es aus. Gebt dem Kind Raum, um die Emotion selbst fassen zu können. Das Kind wird sich schneller beruhigen können, wenn es erkennt, dass es verstanden bzw. ernst genommen wird. Gemeinsam könnt Ihr jetzt darüber nachdenken, wie das Problem gelöst werden kann.

Manchmal gelingt es aber nicht, das Kind auf diese Weise beruhigt zu bekommen. Manchmal muss eine Emotion in Gänze heraus. Wut, Überforderung, Ärger, Leid, Unverständnis oder Angst stauen sich manchmal über eine Weile auf, bis sie nicht mehr kontrolliert werden können. Wichtig ist es nun, diese Emotion dem Kind zuzugestehen. Begleitet diesen Ausbruch. Gebt dem Kind einen Widerstand an dem es seinen Ärger über das Fehlen der Freunde, Schule oder Garten- und Straßenspiele mit Nachbarn abarbeiten kann. An dem auch Angst über die unnormale Corona-Situation verarbeitet werden kann. Haltet Euer Kind, lasst es sich in euren Armen winden, haltet eure Arme hin, damit es gegen sie drücken kann. Schreit ein wenig mit, damit es weiß, es ist jetzt erlaubt. Mit diesem Vorgang können beide – Vater/Mutter und Kind – Emotionen freilassen bzw. loswerden. Ist dieser Prozess abgeschlossen tritt Entspannung ein. Für die Bindung zwischen Vater/Mutter und dem betreffenden Kind hat das gemeinsame Erleben der starken Emotion Bedeutung. Diese Situation bindet beide enger aneinander. Spätestens jetzt kann mit dem Kind zusammen eine Lösung für das konkrete Problem gefunden werden.

Als Familie könnt ihr gemeinsam euer Familienklima selbst bestimmen. Je mehr jeder auf jeden mit achtet, desto entspannter kommt ihr durch den Alltag. Fangt als Eltern an, dann werden eure Kinder Stück für Stück nachziehen. Reagiert feinfühlig auf die Bedürfnisse Eurer Kinder und bleibt ruhig aber bestimmt, wenn Ihr von ihnen etwas fordert. Je konstanter Euch das gelingt, desto mehr Strategien entwickeln Eure Kinder im Umgang mit ihren Emotionen einerseits. Andererseits übernehmen sie diesen Umgang im eigenen Umgang mit ihren Geschwistern und Euch Eltern. Wenn Ihr es zusammen als Paar Euren Kindern vor macht, trotz Krisenmodus weiterhin liebevoll mit einander umzugehen, Euch anzulächeln und respektvoll mit einander zu reden, so schaukelt Ihr die verbleibende Zeit im Home-Schooling-Kindergardening-Office, sicher nicht mit links. Aber doch mit einem Lächeln mehr. Selbstverständlich dürft Ihr in Euren Mühen selbst nicht untergehen. Macht transparent wie es euch geht und wann Ihr eine Pause braucht. Dann wird sicher vieles gut.