emotional reif für die insel

Die meisten von uns befinden sich in der achten Woche des gesetzlich verordneten Home-Schooling, was ja sonst eigentlich strikt verboten ist, und des Home-Kindergardenings, was ja sonst eigentlich nur maximal bis zu 1 ½ Jahre Lebensalter des Kindes gesellschaftlich akzeptiert ist. Nebenbei läuft bei vielen das notgedrungene Home-Office oder eben das total normale Arbeitsleben mit Kurzarbeit, verrückten Dienstplänen oder völlig veränderten Arbeitsabläufen nach wahrscheinlich umfassenden Umbauten am Arbeitsplatz. Friseure dürfen wieder öffnen und Kaufhäuser wieder Waren anbieten. Aber Kinder dürfen nicht ihre Freunde besuchen, obwohl beide seit Wochen isoliert zuhause hocken.

Manche Dinge sind uns vielleicht nicht verständlich. Manche Entscheidungen heißt man vielleicht auch nicht gut. Sucht nach Schlupflöchern oder kritisiert Maßnahmen in Zaungesprächen mit den Nachbarn. Völlig zurecht. Es ist eine diskutable Situation in der sich die Welt befindet. Wer von uns war in dieser wirren Zeit nicht auch schon mal emotional am Boden?

Wir rappeln uns alle immer wieder auf. Haben alle unsere eigene Meinung zu den Erfolgsmaßnahmen oder eben einem angeblichen Corona-Wahnsinn. Irgendwie gehen wir alle mit der Situation um. Eltern als Paare, als Einzelpersonen – Kinder als Geschwister, als Einzelpersonen. Was dabei gesagt werden muss ist, dass jeder hier, seinen Weg sucht mit einer globalen Krise umzugehen. Diese Krise hat globales Ausmaß. Und wir bewältigen gerade nichts Geringeres als eine globale Krise. Und wir machen das gut!

Man wird aber mutmaßen können, dass alle Familienmitglieder in diesen herausfordernden Wochen emotional hier und da auf der Strecke geblieben sind. Wie aber können wir das „auf der Strecke bleiben“ minimieren? Eine Überlegung ist, wir begleiten uns in unseren Emotionen. Sowohl, als auch. Dabei sind wieder die Eltern als erste gefragt. Die Schaltzentrale eines möglichen Wohlfühltempels. Der Lohn für Eure Mühen als Eltern ist ein wünschenswertes Familienklima, ein lockereres Erleben der Krisen-Wochen unter Corona und emotional zufriedenere Kinder. Aber vor allem auch Euch Eltern selbst kann es gelingen ruhiger im Alltag zu sein und entspannter das kompakte Familienleben 24/7 zu erleben.

Zunächst seid Euch bewusst, Eure Kinder lernen zum Teil mit Emotionen umzugehen darüber, dass sie Euch dabei beobachten wie Ihr als Eltern auf bestimmte Dinge emotional reagiert. Dabei verstehen sie Euren Umgang mit Emotionen als angemessen und wenden ihn dann selbst zum Teil genauso an.