Bringt euch in Form! Wer oder was ist das?

Schön und wichtig ist es für Kinder, wenn auch sie mal ganz im Sinne des Wortes die Möglichkeit bekommen die Kontrolle zu übernehmen. Immerhin sind es auch für unsere jungen Mitmenschen schwere Tage – ohne Freunde. Am Anfang war es ja vielleicht noch ganz schön, dass die Schulen geschlossen sind aber inzwischen verbreitet sich immer mehr die Sehnsucht danach sich mal frei in anderer Umgebung zu bewegen, den persönlichen Kontakt mit Gleichaltrigen zu genießen, sich auszutauschen und auch mal Kräfte zu messen, im Kollektiv zu lernen und sich gemeinsam mit dem Lehrer den Themen des Unterrichts widmen. Wenn wir als Eltern bereits unter dem Kontrollverlust leiden, wie mag es dann den Kindern gehen?

Folgende körperliche theaterpädagogische Übung eignet sich sehr gut dafür Kinder einmal in die Position zu bringen ihre Eltern anzuleiten. Was wir dafür brauchen – Zeit und nichts weiter.

BEREITET VOR: kleine Zettel. Auf diese schreibt ihr Berufe, Tiere, bekannte Märchenfiguren, Disneyfiguren oder auch Naturphänomene. Erlaubt ist alles.

Wenn ihr wenigstens drei seid, könnt ihr die Aufgaben verteilen:

Notwendig ist ein MODELL, ein KÜNSTLER und das PUBLIKUM. Das MODELL stellt sich in neutraler Position auf die Bühne. Der KÜNSTLER zieht eine Karte auf welcher beispielsweise das Wort Elefant steht. Seine Aufgabe ist es nun das MODELL – ohne zu sprechen – so zu formen, dass das Publikum erkennt was es darstellen soll – nämlich einen Elefanten. Dabei muss er sich überlegen:

WAS ist an diesem Tier / dieser Figur / diesem Beruf charakteristisch?
WIE muss ich anfangen um das Modell in die richtige Position zu bringen?
Muss das Modell vieleicht hocken, sitzen oder liegen?
WIE verwende ich Arme und Beine? WAS sollen sie darstellen?

Wenn der KÜNSTLER fertig ist, muss das PUBLIKUM erraten was genau auf der Bühne dargestellt wird. Danach werden die Aufgaben getauscht und es wird mit einem neuen Zettel von vorn begonnen.

Wichtig: Hier stehen die Faktoren richtig und falsch nicht im Mittelpunkt. Es ist nicht entscheidend, ob die Dinge gut zu erkennen sind oder ob vielleicht ein Mitspieler ganz andere Vorstellungen von den Dingen hat. Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen Künstler und Modell. Der Künstler muss Entscheidungen treffen, das Modell muss diese akzeptieren. Das braucht Achtsamkeit auf der einen und Vertrauen auf der anderen Seite.