Schulkinder müssen jeden Tag neue Motivation aufbringen zu Hause zu arbeiten. Das ist für sie sehr ungewohnt. Sonst verlassen sie das Heim und sind dann dort: Dort wo Schule eigentlich gemacht wird. Dort sind Lehrer, Freunde, Mitschüler. Es gibt eine feste Sitzordnung, einen festen Stundenplan und feste Zeiten für Pause, Spiel und Spaß. So viel man an diesem System auch kritisieren kann, so sehr vermissen wohl derzeit auch viele Kinder und Eltern diesen Ort und vor allem auch die Lehrer. Jetzt muss der große Teil zuhause passieren, wo doch sonst eigentlich für die Kinder Feierabendmodus herrscht. Dies sind besondere Anforderungen für unsere kleinen-großen Schulkinder. Der erste Trumpf für ebenso stark beanspruchte Eltern ist, genau dies immer auf dem Schirm zu haben.
Was kann helfen?

Jedes Kind und jedes Elternteil ist anders. So ist auch jede Familie anders. Ihr solltet vieles probieren um den für euch passenden Weg zu finden. Eine Möglichkeit ist: Ihr setzt euch zusammen mit euren Schulkindern an den vielleicht improvisierten Großraumbüroschreibtisch. Ihr versucht die Gemeinsamkeit herauszustellen, dass jetzt alle an den Schreibtisch arbeiten gehen. Erledigt parallel Emails und Anrufe, Recherchen oder ähnliches. Vielleicht fehlt noch eine Einkaufsliste oder ein neuer Wochenplan? Dem Kind gelingt es so einfacher sich auf seine eigene Arbeit einzulassen. Macht es euch zudem schön. Vielleicht habt Ihr in eurem Lebensmittellager ein paar Tüten Trockenobst oder ein paar Cracker, die als Motivationshilfe dienen. Fangt am besten immer zur selben Zeit an, besprecht mit den Kindern, wann ihr eine Pause einlegt. Versucht im Rahmen der Möglichkeiten analoge Aufgaben mit digitalen Aufgaben abzuwechseln. Falls es eine einfache Aufgabe aus der Schule gibt, wie zum Beispiel etwas ausmalen oder basteln, kann doch auch eine CD oder ein Tonie eingeschaltet werden. Probiert doch in der Pause ein paar Lockerungsübungen aus und beendet den Schultag mit etwas motivierendem: Zum Beispiel einer Sendung für die sich euer Schulkind nur in die Couch sinken lassen braucht, die aber trotzdem als Sachuntericht durchgeht 😉 :
Für Grundschulkinder:
- Löwenzahn: https://www.zdf.de/kinder/loewenzahn

Für Grundschulkinder als auch Kita-Kinder:
- Die Sendung mit der Maus: https://www.wdrmaus.de/zusatzsendungen.php5 (die Sendung gibt es auch zum Hören)

Auch alle Kita-Kinder müssen sich an die Situation gewöhnen den ganzen Tag zuhause zu sein. Vielleicht gelingt es euch die Kinder mit einfachen Bastelanleitungen am Vormittag zu beschäftigen, während Sie oder Ihr Partner mit dem/den Schulkind(ern) arbeitet. Vielleicht findet Ihr auch gute Vorschulaufgaben, die die Kinder mit Freude erledigen, schließlich sind sie ja auch schon richtig groß. Am Ende können sich ja alle Kinder zu Löwenzahn oder der Maus gemeinsam auf der Couch versammeln.
Für Kindergartenkinder:
- Die Seite mit dem Elefanten: https://www.wdrmaus.de/elefantenseite/# (Diese Seite ist für 3-6 Jährige entwickelt und gibt Eltern Informationen wie sie die Seite und die Inhalte der Sendungen einordnen und unterstützen können. Auch Druckvorlagen, Bastelanleitungen und vieles mehr sind verfügbar.)

Die empfohlene Dauer für bewussten täglichen Mediengebrauch von Kinder liegt bei
20 Min. für Dreijährige und bei
bis zu 90 Min. für 13-Jährige.
In Zeiten der sozialen Distanz läuft jedoch sehr viel über digitale Alternativen. Ein Stream mehr kann also durchaus erlaubt sein. Vergessen Sie dabei aber nicht so häufig wie möglich das persönliche Gespräch mit Ihren Kindern zu suchen und sich die Geschichten Ihrer Kinder bewusst anzuhören.